Was ist Dehnen eigentlich? Warum machen wir es und wie macht man es richtig? „Dehnen“ bedeutet, bestimmte Muskeln zu strecken oder zu verlängern.
Dehnen verbessert die Beweglichkeit von Muskeln und Gelenken – das nennen wir auch Flexibilität oder Gelenkigkeit. Muskeln und Gelenke lassen sich in Bezug auf Beweglichkeit kaum getrennt betrachten. Ein Gelenk wird von Muskeln gesteuert. Wenn das Gelenk beweglich, aber die Muskeln steif sind (oder umgekehrt), kann sich eine Person nicht richtig bewegen. Nur wenn beides geschmeidig ist, ist eine volle Bewegungsfreiheit – also Gelenkigkeit – möglich.
Es gibt verschiedene Arten des Dehnens, aber die wichtigsten und gesündesten sind das statische und das dynamischeDehnen.
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Beim statischen Dehnen hält man einen Muskel für mindestens 30 Sekunden in einer gedehnten Position.
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Beim dynamischen Dehnen geht man langsam in die Dehnposition hinein und löst sie rasch wieder auf.
Ein weitverbreiteter Mythos ist, dass Dehnen Muskelkater vorbeugt. Das stimmt nicht – aber viele Menschen empfinden das Dehnen dennoch als angenehm. Wenn es sich gut anfühlt, kannst du auch einen Muskel mit Muskelkater dehnen – aber vorsichtig, da sich der Muskel in der Erholungsphase befindet und verletzlicher ist.
Ein weiterer Mythos: Dehnen verbessert automatisch deine sportliche Leistung. Das gilt nur bei Sportarten, die viel Beweglichkeit erfordern – etwa Turnen oder Kampfsport. Hier kann Dehnen nach dem Aufwärmen sinnvoll sein.
Beim Krafttraining dagegen braucht man Muskelspannung – da ist statisches Dehnen nicht ratsam. Denn statisches Dehnen entspannt den Muskel, während man im Krafttraining genau das Gegenteil will: maximale Aktivität.
Was viele nicht wissen: Yoga und Pilates sind im Grunde umfangreiche Formen des Dehnens. Je nach Art deines Trainings lassen sie sich also wunderbar kombinieren!

