Laut einer aktuellen Untersuchung von Foodwatch enthält 56 % aller Lebensmittel aus dem Supermarkt zugesetzten Zucker. Nach Angaben der Föderation der niederländischen Lebensmittelindustrie (FNLI) erfüllt Zucker auch technische Funktionen, zum Beispiel als Konservierungsmittel.
Foodwatch gab an, dass 651 Lebensmittel zufällig bei Albert Heijn, Jumbo und Lidl gekauft wurden. Anhand der Zutatenliste wurde geprüft, ob eine Form von Zucker enthalten war.
Foodwatch untersuchte nicht nur offensichtliche Zuckerprodukte wie Limonade und Süßigkeiten, sondern auch Produkte wie Wurstwaren, Gemüsekonserven, Fertigsalate, panierter Fisch, Ketchup, Zwieback und Brot.
Laut Foodwatch enthält 69 % der verarbeiteten Lebensmittel Zucker, wenn gering verarbeitete oder unverarbeitete Produkte wie frisches Obst und Gemüse sowie einzelne Zutaten wie Kräuter, Salz und Öl außen vor gelassen werden. Zucker wurde unter anderem in Fertigsalaten, Konservengemüse, Aufschnitt, Snacks und Frühstücksflockengefunden – also in Produkten, bei denen Verbraucher keinen Zucker erwarten.
Die FNLI begrüßte die Arbeit von Organisationen wie Foodwatch, betonte aber, dass die Industrie nicht untätig sei. Seit 2014 arbeitet die Lebensmittelbranche gemeinsam mit dem Einzelhandel und der Regierung im Rahmen des „Abkommens zur Verbesserung der Produktzusammensetzung“ daran, Zucker, Salz und Fett in Produkten strukturell zu reduzieren. Die darin festgelegten Ziele galten bis 2020, und die FNLI setzt sich aktiv für deren Umsetzung ein.
Aus den Daten der letzten niederländischen Verzehrstudie (2007–2010) des RIVM (Nationales Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt) geht hervor, dass Zucker aus Produkten wie Fertigsalaten, Konservengemüse und Wurstwaren nur einen kleinen Teil der gesamten Zuckeraufnahme ausmacht.

