Menschen, die müde sind, essen mehr. Für viele ist das ein wichtiger Faktor für Übergewicht. Aber wie genau funktioniert das?
Eine Studie zeigt, dass das Gehirn von Menschen mit Schlafmangel höhere Werte der körpereigenen Substanz Ghrelin aufweist – ein Hormon, das den Appetit steigert und das Verlangen nach kalorienreichem Essen erhöht. Ghrelin wird vom Magen produziert, wenn dieser leer ist. Bei Mäusen führte ein erhöhter Ghrelinspiegel nicht zu größeren Mahlzeiten, sondern dazu, dass sie häufiger aßen.
Der Körper ist komplex, und bei Menschen mit Übergewicht ist der Ghrelinspiegel nicht immer erhöht. Es kann auch umgekehrt sein: Häufiges Essen von sogenanntem Genussessen kann zu höheren Ghrelinwerten im Blut führen. Es besteht ein Zusammenspiel zwischen verschiedenen Hormonen, Hungergefühl und Psyche.
Ein anderes Forscherteam veröffentlichte im April 2017 eine Studie, die zeigte, dass das Gehirn müder Menschen auch stärker auf Essensgerüche reagiert. Die Probanden durften nur 4 Stunden schlafen und mussten danach verschiedene Lebensmittel riechen und bewerten.
Schlafmangel führt also dazu, dass man mehr Lust auf Essen hat – und meistens auf ungesündere Optionen. Ein erholsamer Schlaf, ein ausgeruhter Körper und ein klarer Kopf helfen dabei, ein gesundes Gewicht und einen gesunden Lebensstil zu fördern.