Stress spielt eine große Rolle in unserer Gesellschaft. Jeder hat ab und zu damit zu tun, aber nur wenige Menschen wissen, wie Stress genau funktioniert. Es lassen sich sechs Schritte unterscheiden:
Schritt 1: Ein äußerer Stressor taucht auf oder kommt näher – zum Beispiel ein Tiger oder eine Abgabefrist.
Schritt 2: Der Körper entscheidet, dass Gefahr besteht, und die Stressreaktion beginnt.
Schritt 3: Körperliche Reaktion: Erhöhter Puls, schnellere Atmung und Ausschüttung von Stresshormonen. Einige Körperfunktionen, wie die Verdauung, werden pausiert. Der Körper bereitet sich darauf vor, einzufrieren (sich totstellen vor dem Tiger), zu kämpfen oder zu fliehen.
Schritt 4: Gedanken zum Stress entstehen – du merkst, dass etwas los ist, und entwickelst rationale Überlegungen dazu. Dieser Schritt umfasst auch die emotionale Reaktion.
Schritt 5: Umgang mit dem Stress. Im Fall des Tigers bedeutet das, die Gefahr sofort abzuwenden. Bei psychologischen Stressoren der modernen Welt gibt es sowohl gesunde als auch ungesunde Strategien. Beispiele für gesunde Strategien sind Achtsamkeit und mäßiger Sport. Ungesunde Strategien sind zum Beispiel Ablenkung durch Fernsehen, Handy oder Alkohol.
Schritt 6: Wenn gesunde Strategien angewendet wurden, ist das ein Signal an den Körper, dass die Bedrohung vorbei ist. Der Stress endet, und alle pausierten Körperfunktionen setzen wieder ein.
Die Schritte 1 bis 4 sind größtenteils unwillkürlich oder kaum beeinflussbar. Es ist wichtig, Schritt 5 und 6 bewusst und gut zu durchlaufen. Andernfalls kann sich der Stress nicht richtig auflösen und chronisch werden. Der Körper beginnt dann, normale Stressoren als Bedrohung wahrzunehmen – was den Stress langfristig verschlimmert.